Antisemitismus ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft
… Wir müssen uns vereinen und für eine Welt eintreten, in der Vielfalt geschätzt wird und Hass keinen Platz hat.” Ein Zitat der im Jahre 2021 verstorbenen Shoah-Überlebenden Esther Bejarano.
Am 7. Oktober wurden durch die bestialischen Angriffe der Hamas in Israel diese Werte mit Füßen getreten. Viele von ihnen hier in der Synagoge haben wahrscheinlich Freunde oder Verwandte in Israel. Vielleicht kennen Sie sogar Betroffene, der Attentate oder der Geiselnahmen. Ihnen gilt heute unser Mitgefühl.
Wir trauern um die unschuldigen Opfer dieses Krieges.
Spätestens seit diesem denkwürdigen Tag ist auch jüdisches Leben in Deutschland wieder existenziell bedroht. Das dürfen wir als deutsche Zivilgesellschaft nicht zulassen. Wir müssen uns hier mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln wehren.
Menschenhass muss nach Recht und Gesetz bekämpft werden. Die Antwort auf die Verbreitung von Hass Botschaften muss unmissverständlich sein.
Der Verdrehung und Verfälschung von Tatsachen müssen wir mit Entschlossenheit entgegentreten. Wenn Täter sich zu Opfern stilisieren, müssen wir konsequent für die Wahrheit eintreten
In Schulen sollte deshalb Staatsbürgerkunde zur Pflichtübung werden. Hasspredigten müssen verboten und unterbunden werden.
Das Deutschland, das sich 1949, als Bundesrepublik neu gegründet hat, hat die Unantastbarkeit der Würde des Menschen als oberstes Gebot gewählt. Wenn wir es damit wirklich ernst meinen, müssen wir konsequent nach diesem Grundsatz leben und handeln.
Hass, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit plagen uns täglich. Deutschland steht hier, viel mehr als andere Länder, in der Pflicht, eine offene und tolerante Gesellschaft zu sein. Aber auch eine starke Demokratie, die sich klug zu wehren weiss.
(Rede von Harpe Kerkeling anlässlich der Laudatio auf Marie-Agnes Strack-Zimmermann gehalten in der jüdischen Gemeinde Düsseldorf am 26.10.2023)